Im Mai 2018 habe ich mit meinem guten Freund und Fliegerkollegen Uli einen Flugurlaub im Pinzgau gemacht. Ich möchte Euch gerne ein wenig darüber erzählen und vielleicht den ein oder anderen für dieses Fluggebiet begeistern.
Mittwoch 09.05.-10.05.: Los ging es mit Ziel Freiburg, da wir dort am Donnerstag mit einem weiteren Fliegerkollegen am Kandel fliegen wollten. Leider war aber das Wetter an Christi Himmelfahrt so schlecht, dass wir es bei einem kurzen Besuch bei Tobias mit einer Tasse Kaffee belassen mussten und mittags gleich weitergefahren sind.
Freitag - Samstag 11.05. - 12.05.: Nächste Station war Kössen mit dem Hausberg Unterberghorn. Hier waren wir dann zwei Tage und haben ein paar schöne Flüge machen können.
Ich wollte in diesem Urlaub versuchen, meinen „10 km Flug“ für den B-Schein zu erfüllen und am zweiten Tag in Kössen ist es mir dann mit einem 28,6 km FAI-Dreieck (oder wie Peter sagte: FAI-Kreis) gelungen.
Zu empfehlen ist es, sich die Tageskarte für der Lift an der Fliegerbar zu holen, da hier noch eine Bratwurst mit Kartoffelsalat inklusive ist.
Am Samstagabend sind wir dann zu unserem „Stützpunkt“ für die nächste Woche in Mittersill im Pinzgau gefahren. Wir haben uns diesen Ort ausgesucht, weil man von hier aus in ca. 2 Std. in alle Himmelsrichtungen - je nach Wetter – gut andere Fluggebiete erreichen kann; Kössen, Ruhpolding, Salzburg, Werfenweng Neustift im Stubaital, Zillertal, Sillian, Bruneck. Selbst in Bassano ist man in 4 Stunden, wenn mal in den Alpen gar nichts gehen sollte.
Das Pinzgau selber ist aber auch ein sehr schönes Gebiet, das auch für Anfänger im Streckenfliegen sehr gut geeignet ist, hier gibt es die beiden Fluggebiete Wildkogel und Schmittenhöhe (Zell am See), die als Start für den sogenannten Pinzgauer Spaziergang möglich sind. Diesen haben wir dann auch insgesamt dreimal teilweise abgeflogen – so kamen für mich in dieser Woche drei Flüge mit zum Teil mehr als 25 km heraus. Insgesamt 10 Flüge mit 154 km und über 10 Stunden Airtime.
Das Pinzgauer Tal ist in Ost-West-Richtung ausgerichtet, so dass die Bergflanken auf der Nordseite den ganzen Tag Sonne tanken und Thermik produzieren können. Hier gibt es genügend „Bergrippen“, die auch früher und später gegen die Sonneneinstrahlung ausgerichtet sind so dass man von sehr früh bis sehr spät fliegen kann.
Auch für nichtfliegende Familienmitglieder gibt es im Pinzgau einiges zu erleben.
Ein bisschen aufpassen muss man auf die Revisionszeiten der Bergbahnen, von diesen haben in diesem Jahr viele erst am Pfingswochenende (19.05.) aufgemacht.
Bei unserer Unterkunft in Mittersill handelt sich um einen noch bewirtschafteten Bauernhof, in dessen Haupthaus die Gastgeberfamilie 10 Zimmer privat vermietet, diese zu ca. 25,- € p.P. inkl. Frühstück. Alles ist sehr familiär, man hat direkten "Familienanschluss" und in der Gaststube kann man abends gemütlich zusammensitzen. Kristin bietet viele Erzeugnisse aus der Region an, die sie selber herstellt; auch selbstgebrannten Schnaps kann man sich abends genehmigen.
Kristin, die Gastgeberin, hat mir aber auch schon angedeutet, dass Halbpension möglich wäre. Ansonsten gibt es im Ort einige Restaurants, so dass man es wählen kann, wie man möchte. Wir hatten in der Woche dreimal Abendessen in der Unterkunft und dieses war immer sehr gut. Es gibt verschiedene Zimmertypen, Einzelzimmer, Doppelzimmer und Familienzimmer, also für jeden etwas dabei.
Hinter dem Hof gibt es sogar eine Wiese, die nicht so arg geneigt ist und auf der man gut landen kann.
Sonntag 13.05.: Nach einem sehr guten Frühstück ging es los in Richtung Zell am See zur Schmittenhöhe, welche wir uns (auch aufgrund der anderen nicht aktiven Bergbahnen) als Startplatz ausgesucht hatten.
Zu diesem Fluggebiet gehört ein Landeplatz in Fürth, in dessen direkter Nachbarschaft auch einer der vielen hier vertretenen Tandemanbieter (Sky-42 Paragliding) ansässig ist. Direkt am Landeplatz befindet sich auch ein Bahnhof der Pinzgauer Lokalbahn, mit der man durch das gesamte Pinzgauer Tal gelangt. Die Rückholung wäre damit also gesichert.
Bei meinem ersten Flug im Pinzgau wollte ich gerne den Pinzgauer Spaziergang abfliegen, also von Zell am See bis zum Gerlospass und zurück. Leider ging es nur bis zum Paß Thurn, den ich noch geschafft habe, aber an der Panoramaalm bin ich dann ständig aus dem Bart gefallen und habe deshalb umgedreht.
Gelandet bin ich dann unterhalb unserer Unterkunft im Tal.
Super Abendessen in der Unterkunft, Kristin hat soooo leckere Spinatknödel gemacht, hmmmm...
Montag 14.05.: Noch einmal Zell am See - Schmittenhöhe. Bei diesem Flug konnte ich ein paar schöne Fotos unserer Unterkunft aus der Luft machen.
Dienstag 15.05.: Leider war das Wetter so schlecht, eine Kaltfront ging über die Alpen hinweg, so dass wir einen Tag am Boden blieben und unsere Videos bearbeitet haben.
Mittwoch 16.05.: Ziemlich frühe Abfahrt nach Lüsen, ein kurzer Flug dort, das war aber nicht der Hauptgrund für Lüsen. Ich brauchte noch meine Bestätigung über die Praktische Ausbildung für den B-Schein, den mir bei der Gelegenheit Matthias von Papillon abgezeichnet hat.
Abends sauleckere Kasnockerln von Kristin, man waren wir voll
Donnerstag 17.05.: Wetter sah nicht wirklich gut aus, daher haben wir geplant uns Salzburg anzuschauen. Dort angekommen sah es dann aber doch gar nicht so schlecht aus, so dass wir zum Gaisberg gefahren sind um einen Flug über Salzburg zu machen. Das ganze Tal war so dermaßen thermisch, dass wir direkt nach dem Start schon permanentes Steigen hatten, zum Landen ging es nur mit angelegten Ohren. Aber ein toller Ausblick auf Salzburg.
Freitag 18.05.: Aus Wettergründen sind wir ins Stubaital gefahren. Dort konnte ich auch einen schönen Flug machen, der mir allerdings auch etwas anders in Erinnerung geblieben ist. Ich habe hangnah zwei relativ heftige Klapper kassiert, danach war mir erst einmal vom hangnahem Fliegen die Lust vergangen.
Samstag 19.05.: Abschlussflug noch einmal von der Schmittenhöhe, bei diesem Flug hat mich scheinbar jemand wieder besänftigen wollen und hat mir einen sehr schönen Moment gegönnt, ein Flug mit einem Steinadler...
Und Abends hat Kristin noch einmal lecker für uns gekocht, es gab Wiener Schnitzel...
Sonntag 20.05.: Rückfahrt
Es war ein sehr schöner Urlaub, ein tolles Fluggebiet und eine tolle Location.
Ich hätte sehr große Lust, im nächsten Jahr wieder ins Pinzgau zu fahren und würde bei Interesse anbieten, dass ich mich um die Organisation kümmern würde, wenn wir eine Truppe zusammen bekommen würden.
Hallo Jörg, Ein toller Bericht von einem wohl traumhaften Urlaub. Abhängig von der Zeit, wäre ich im nächsten Jahr gerne dabei. Danke für Bilder und Video. Grüße Jürgen